Rundbrief November 2025
Liebe Mitglieder und Angehörige, liebe Freundnnen und treue Besucher:innen der Stuttgarter Parkinson-Selbsthilfegruppe,
wachsende Unruhe unter den Gänsen… St. Martin naht… und damit eine jährlich wiederkehrende Tradition: Unser gemeinsames
Martinsgansessen
Aus diesem Grund trifft sich unsere Stuttgarter Parkinsongruppe am nächsten Mittwoch, dem 12. November 2025 mal wieder schon mittags um 12:00 Uhr. Wo? Am gewohnten und bewährten Ort, zu Tisch im Kickers Clubrestaurant auf der Waldau in Stuttgart-Degerloch, Königsträßle 58, 70597 Stuttgart.
Wie hinkommen?
- Mit der Stadtbahn U7 / U8 Haltestelle Waldau / GAZI-Stadion
- Parkplätze für PKW sind in ausreichender Zahl vorhanden
Vorausgesetzt, dass die Vogelgrippe den Gänsebestand bis dahin nicht vernichtet hat – gibt es im Kickers Clubrestaurant – Gastronomie Rörich – am Mittwoch dem 12. November 2025 – nur auf ausdrücklich in Eurer Vorbestellung angemeldeten Wunsch* – gebratene Gans mit Semmelknödel und Rotkraut, Birnen und Preiselbeeren, dazu Spätzle mit in Butter geschwitzten Semmelbröseln.
Ich kalkuliere, dass nach Eurem Eintreffen und der Aufnahme der Bestellung der Hauptgang circa ab etwa 12:45 bis 13:00 Uhr aufgetragen werden kann.
Wer keine Martinsgans speisen mag, kann sein Essen à la carte bestellen, d. h. es können alle Gerichte aus der reichhaltigen Speisekarte des Kickers Clubrestaurants – Gastronomie Rörich vor Ort adhoc bestellt werden.
Mit der Bitte um Berücksichtigung: Aus Gründen der vom Finanzamt zur Zeit sehr genau unter die Lupe genommenen Besteuerung bei gemeinnützigen Organisationen kann die Kasse der dPV-Regionalgruppe Stuttgart entgegen einem in früheren Jahren gepflegtem Brauch keinen Zuschuss zum Mittagessen gewähren.
Die Restaurantküche bittet zur Disposition um Vorbestellung der Gänse. Bitte sendet Euren Wunsch (Gans oder à la carte) per E-Mail an meine (noch funktionierende) mail-Adresse schellenkoenig@arcor.de

Im weiteren Verlauf des Nachmittags erreichen wir um 15:00 Uhr den Zeitpunkt des sonst üblichen Beginns unseres monatlichen Treffens
Wir sprechen über aktuelle Ereignisse, neueste Erkenntnisse, gute und weniger gute Erfahrungen, sei es im Zusammenhang mit unserer Parkinson-erkrankung oder seien es auch davon ganz unabhängige, entfernte Themen, die uns interessieren oder nachdenklich machen.
Alle Jahre wieder: Weihnachtsfeier im Advent!
Zu unserer traditionellen Weihnachtsfeier treffen wir uns am Mittwoch, 10. Dezember nachmittags 15:00 Uhr im Kickers Clubrestaurant im für uns reservierten Wintergarten.
Blick voraus ins Jahr 2026
Ab Januar 2026 folgen wir dem Vorschlag der Kickers Clubrestaurant Gastronomie Rörich und werden unseren monatlichen Regeltermin vom zweiten Mittwoch des Monats auf den jeweils dritten Mittwoch des Monats verlegen. Das erlaubt unserer Selbsthilfegruppe dann die Nutzung des Raumes mit „Konferenzbestuhlung“ oder wie auch immer das heißen mag. Das erste Treffen im Jahr 2026 wird dort am 21. Januar stattfinden.
Unsere Regeltermine in 2026:
Die Daten für den dritten Mittwoch aller zwölf Monate im Jahr 2026:
Mittwoch 21. Januar 2026
Mittwoch 18. Februar 2026 ist Aschermittwoch und das Kickers Clubrestaurant hat RUHETAG! Unser Treffen fällt daher im Februar ausnahmsweise auf
Mittwoch 25. Februar 2026
Es folgen:
Mittwoch 18. März 2026 Mittwoch 15. April 2026
Mittwoch 20. Mai 2026 Mittwoch 17. Juni 2026
Mittwoch 15. Juli 2026 Mittwoch 19. August 2026
Mittwoch 16. September 2026 Mittwoch 21. Oktober 2026
Mittwoch 18. November 2026 Mittwoch 16. Dezember 2026
Alles weitere wird derzeit in der Programmkomission bearbeitet und zur Weihnachtsfeier am 10. Dezember wird das Jahresprogramm 2026 fertig sein und vorgestellt werden.
Herzliche Grüße
Andreas Schairer
Deutsche Parkinson Vereinigung
Leitung Regionalgruppe Stuttgart
2ter Vorsitzender im Landesvorstand
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Im Schellenkönig 26
70184 Stuttgart

Ending Parkinson’s –
Schluss mit Parkinson
Einmal kurz den Fokus fünf Jahre zurück und scharf gestellt auf MÄRZ 2020: Im März 2020 erschien das Buch „Ending Parkinson’s Disease: A Prescription for Action“ von Dr. Ray Dorsey, Dr. Todd Sherer, Dr. Michael S. Okun und Prof. Bas (Bastian) Bloem.
Das Buch enthält alarmierende Berichte und Forschungsergebnisse über Pestizide in Landwirtschaft und Weinbau, über chemische Lösungsmittel in Trinkwasser und Atemluft, insbesondere Trichlorethylen (TCE), und welche Rolle alle diese Giftstoffe bei der Entstehung von Parkinson spielen.
Die vier Autoren stellen besorgniserregende Prognosen für die sich zur weltweiten Pandemie entwickelnde Parkinsonerkrankung. Die Autoren erklärten, es sei an der Zeit zu handeln, machten Vorschläge und formulierten einen Plan, der zu stärkerer und hörbarer Interessensvertretung der Erkrankten und den Angehörigen, zu besserer Forschungsfinanzierung und damit zu erfolgversprechenden Forschungsergebnissen und zu wirksamerer Behandlung und mehr Lebensqualität für Parkinsonerkrankte führen sollte.
Die brisante Botschaft des Buches ging jedoch fatalerweise im Strudel der zeitgleich im März 2020 ausbrechenden COVID-19 Pandemie unter.

Ending Parkinson’s. Das Werk gilt als ein Weckruf
an Gesellschaft, Politik und Wissenschaft
Die Autoren argumentieren, dass Parkinson keine unausweichliche Krankheit ist, sondern in weiten Teilen eine vom Menschen verursachte Pandemie – ausgelöst und verschärft durch Pestizide, Lösungsmittel und Schwermetalle, insbesondere Trichlorethylen (TCE) und Paraquat.
Sie ziehen Parallelen zu früheren öffentlichen Gesundheitsbewegungen (z. B. gegen Rauchen oder HIV/AIDS) und fordern eine globale Bewegung zur Beendigung von Parkinson.
Ihr „Aktionsplan“ basiert auf vier Säulen:
1. Prevent (Verhindern): Reduktion bzw. Verbot schädlicher Chemikalien, bessere Umwelt- und Arbeitsschutzgesetze.
2. Advocate (Eintreten): Aufbau einer starken, sichtbaren Patientenbewegung, ähnlich wie bei der AIDS-Community.
3. Care (Versorgen): Bessere, integrierte Versorgungssysteme für Betroffene weltweit.
4. Treat (Behandeln): Förderung innovativer Forschung zu Ursachen, Therapien und Heilungsmöglichkeiten.
Wie bereits gesagt, ging die Veröffentlichung unglücklich mit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie einher, wodurch die öffentliche Aufmerksamkeit weitgehend verloren ging – obwohl die Autoren selbst betonen, dass Parkinson sich mit einer ähnlich alarmierenden Dynamik wie eine Pandemie ausbreitet, nur langsamer und leiser.
Unser Ausflug ins Jahr 2020 endet hier,
wir beamen uns zurück in die Gegenwart…
Veröffentlicht in New York im August 2025:

The Parkinson’s Plan:
A New Path to Prevention and Treatment
von Ray Dorsey und Michael S. Okun
„The Parkinson’s Plan“ – ein neuer Weg im Kampf gegen die Parkinson-Krankheit. Von Ray Dorsey MD und Michael S. Okun MD
Die neurologischen Fachärzte Ray Dorsey (Universität Rochester) und Michael S. Okun (Universität Florida) legen mit ihrem aktuellen Werk The Parkinson’s Plan: A New Path to Prevention and Treatment (Verlag PublicAffairs, August 2025) einen ambitionierten und praxisorientierten Leitfaden vor, der weit über die bisherige Betrachtung der Parkinson-Krankheit als rein altersgebundene degenerative Erkrankung hinausgeht.
Ursachen neu denken
Dorsey und Okun untermauern ihre These, dass die Parkinson-Krankheit längst eine menschengemachte Pandemie darstellt: Ursachen wie Umweltgifte, Pestizide, industriell geprägte Chemikalien, Luft- und Wasserverschmutzung rücken in den Fokus.
Im Buch heißt es: „Bad things happen to people, but preventable bad things we should prevent.“
Damit schließen sie an ihre frühere Publikation Ending Parkinson’s Disease an – gehen nun jedoch von einer Warnung in eine Handlungsstrategie über.
Der PLAN als Struktur
Das Buch gliedert sich in vier große Handlungsebenen, die sich im Akronym PLAN zusammenfassen lassen:
• Prävention (Verhinderung)
• Learn (Lernen)
• Amplify (Stärken/Eintreten)
• Navigate (Navigieren durch Behandlung und Versorgung)
Damit transportiert das Buch nicht nur Wissen, sondern stellt klare Forderungen an Gesellschaft, Gesundheitswesen und Politik:
• Schluss mit dem bloßen Reagieren – hin zu aktiver Prävention.
• Veränderung der Versorgungssysteme: Der Patient steht im Zentrum, nicht das System.
• Konsequente Umsetzung von Umwelt- und Arbeitsschutz, um Auslöser wirksam zu bekämpfen.
• Bessere Nutzung bestehender und künftig entstehender Therapien – von Lifestyle-Interventionen bis zu hochmodernen Technologien.
Praktische Werkzeuge: Die „Parkinson’s 25“
Ein herausragendes Kapitel des Buches ist die sogenannte „Parkinson’s 25“ – eine Liste von 25 konkreten Maßnahmen, die jeder Einzelne ergreifen kann, um das Risiko von Parkinson zu senken oder bei Erkrankten den Verlauf günstig zu beeinflussen. Beispiele sind: Obst und Gemüse gründlich waschen, sauberes Trinkwasser sicherstellen, auf belastete chemische Expositionen achten.
Warum das Buch gerade jetzt wichtig ist
Die Autoren weisen darauf hin, dass die Zahl der Parkinson-Erkrankten weltweit rapide steigt – bereits auf etwa 11,8 Mio. im Jahr 2025, obwohl früher (!) ein viel späterer Anstieg vorausgesagt wurde. Gleichzeitig ist die öffentliche Wahrnehmung, die Forschungs- und Präventionsförderung im Vergleich zu anderen großen Erkrankungen relativ gering. Das Buch fordert deshalb einen Paradigmenwechsel: von der akzeptierten Zunahme hin zur Verhinderung und Umkehr des Trends.
Zudem verbinden Dorsey und Okun in ihrem Buch wissenschaftliche Tiefe mit konkreten Empfehlungen – sowohl für Gesundheitsfachleute als auch für Betroffene und ihre Angehörigen. Die Verbindung von Umweltmedizin, Versorgungsforschung und Patientenversorgung macht das Werk zu einem wichtigen Baustein für das Thema Parkinson auf breiter gesellschaftlicher Ebene.
Für wen dieser
Ratgeber ist
Das Buch richtet sich an mehrere Gruppen:
• Menschen mit Parkinson und ihre Angehörigen, die nach Orientierung und Handlungsmöglichkeiten suchen.
• Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegende im Bereich neurologische Erkrankungen, die integrierte Versorgungsmodelle implementieren möchten.
• Gesundheits- und Umweltpolitische Akteur:innen, die erkennen, dass Vorbeugung und Ursachenbekämpfung essenziell sind.
• Allgemein interessierte Leserinnen und Leser, die verstehen möchten, warum neurologische Erkrankungen wie Parkinson kein Schicksal mehr sein müssen.
Fazit
The Parkinson’s Plan ist mehr als ein Fachbuch – es ist ein Aufruf zur Aktion. Dorsey und Okun zeigen, dass wir nicht länger akzeptieren dürfen, was vermeidbar ist: Parkinson muss nicht zwangsläufig zunehmen – wir haben die Mittel, den Trend zu stoppen. In diesem Sinne liefert das Buch nicht nur Wissen, sondern einen Fahrplan für Prävention, bessere Versorgung und zukunftsweisende Forschung.